Amateur aus Amrum entdeckt neuen Kometen
Aktuelle Nachrichten der Astronomie: 27.03.2023 Berlin
ROTAT (Remote Observatory Theoretical Astrophysics Tuebingen) ist ein von der Stiftung Interaktive Astronomie und Astrophysik betriebenes und vom Haus der Astronomie in Heidelberg betreutes, über das Internet fernsteuerbares 60-cm-Teleskop am Observatoire de Haute Provence im Süden Frankreichs, das Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräften kostenfrei zur Verfügung steht. Die verbliebene Beobachtungszeit wird an Amateurastronominnen und Amateurastronomen vergeben.
Jost Jahn, Inselzahnarzt auf Amrum und Mitglied der Vereinigung der Sternfreunde, ist langjähriger ROTAT-Nutzer und hat sich auf die Beobachtung von erdnahen Asteroiden und die gezielte Suche nach unbekannten Kleinkörpern im Sonnensystem spezialisiert. Eine Reihe von Asteroidenentdeckungen ist ihm mit ROTAT bereits gelungen, darunter ist mit (471926) Jormungandr sogar ein erdnaher Asteroid.
Auf ROTAT-Aufnahmen aus der Nacht vom 14. zum 15 Februar 2023 entdeckte Jahn am 20. März zufällig ein zunächst Asteroidenartig erscheinendes Objekt, das sich aber bei genauerer Analyse als ausgedehnt herausstellte. Es handelt sich dementsprechend nicht um einen Asteroiden, sondern um einen von einer durch Ausgasungen gebildeten Wolke, der Koma, umgebenen Kometen. In den folgenden Tagen konnte sowohl anhand von Archivaufnahmen aus früheren Jahren als auch von aktuellen Aufnahmen von verschiedenen Observatorien nicht nur die Existenz des Kometen und seine Natur bestätigt, sondern auch seine Umlaufbahn hinreichend genau bestimmt werden, um seine Position am Himmel auch in Zukunft genau vorhersagen zu können.

Der nun offiziell als P/2023 C1 (Jahn) bezeichnete und wie bei Kometen üblich nach seinem Entdecker benannte Komet hat eine Umlaufdauer von nur 7,5 Jahren, er gilt damit als kurzperiodischer Komet. Seine Umlaufbahn ist elliptisch und deutlich gegen die Umlaufbahnen der Planeten in unserem Sonnensystem geneigt. Ähnlich wie bei vielen Asteroiden liegt sie zwischen den Umlaufbahnen der Planeten Mars und Jupiter. Da der Komet der Sonne dabei nie nahe kommt und er nicht besonders groß ist, wird er sich allerdings nie zu einem spektakulären Himmelsanblick entwickeln. Er ist nur fotografisch mit mittelgroßen Teleskopen überhaupt beobachtbar.
Pro Jahr werden üblicherweise mehrere Dutzend Kometen entdeckt, heutzutage allerdings überwiegend automatisiert im Rahmen von systematischen Himmelsdurchmusterungen mit größeren professionellen Teleskopen. Die letzte Kometenentdeckung durch einen Deutschen liegt bereits über 20 Jahre zurück. Damals spürte der aus Dossenheim stammende Astrophysik-Student Sebastian Hönig vom Odenwald aus visuell mit seinem 25-cm-Teleskop den Kometen C/2002 04 (Hönig) auf. Hönig ist mittlerweile Professor für Astrophysik an der University of Southampton.
Manchmal frage ich mich selber, WARUM kann das MIR nicht mal passieren so viel Glück braucht man schon. In Berlin wo ich Wohne ist die Lichtverschmutzung ziemlich hoch. Die Helligkeitsskala beträgt Stufe 7 zu viel im Berlin leider 🙁
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