Projekt entdeckte bislang 59 extrasolare Planeten

Astro News

26.02.2023 Februar

Das CARMENES-Projekt hat jetzt die Daten von rund 20.000 Beobachtungen veröffentlicht, die zwischen 2016 und 2020 für eine Stichprobe von 362 nahen kühlen Sternen gemacht wurden. Die Beobachtungen haben zur Entdeckung von insgesamt 59 Exoplaneten geführt haben, von denen ein Dutzend potenziell lebensfreundlich ist.

Künstlerische Darstellung eines erdgroßen Planeten im Bereich der habitable Zone eines nahen M-Zwergs. Bild: José A. Caballero (CAB, CSIC-INTA), Javier Bollaín (Render Area)

CARMENES ist der Name des wissenschaftlichen Projekts und des Spektrografen, mit dem die Beobachtungen gemacht wurden. Er gehört zu den besten Planetenjägern weltweit, die die sogenannte Radialgeschwindigkeitsmethode anwenden. Dabei wird nach dem leichten Wackeln eines Sterns gesucht, das durch einen umlaufenden Planeten entsteht. Das CARMENES-Konsortium, das dieses Instrument entworfen und gebaut hat, umfasst mehr als 200 Wissenschaftler, Wissenschaftlerinnen, Ingenieure und Ingenieurinnen aus elf spanischen und deutschen Einrichtungen.

Das CARMENES-Instrument ist ein optischer und Nahinfrarot-Spektrograf, d. h. ein Gerät, das sowohl sichtbares als auch infrarotes Licht der Zielobjekte misst. Seit 2015 dient es als Planetenjäger am Calar-Alto-Observatorium, wobei es gezielt nach erdähnlichen Exoplaneten bei nahen roten Zwergsternen sucht. Die mit CARMENES gewonnenen hochauflösenden Spektren ermöglichen den Astronomen, die Geschwindigkeit des Sterns mit einer Genauigkeit von einem Meter pro Sekunde zu bestimmen, was eine große technische Herausforderung darstellt. Diese Technik ist in der Lage, erdgroße Planeten um massearme Sterne zu entdecken.

Das Max-Planck-Institut für Astronomie (MPIA) in Heidelberg hat wesentlich zur Entwicklung des CARMENES-Spektrografen und seinem wissenschaftlichen Erfolg beigetragen. Insbesondere haben Teile des wissenschaftlichen und technischen Personals des MPIA die elektronische Kamera entwickelt und gebaut, d. h. das Element, welches das spektral zerlegte Licht aufnimmt und als digital verarbeitete Daten an den Computer weiterleitet. “Die MPIA-Wissenschaftler haben wesentlich zur Entdeckung mehrerer Gesteinsplaneten beigetragen. Kürzlich haben sie über (Wolf 1069 b) berichtet, der einer der vielversprechendsten Exoplaneten ist, auf dem möglicherweise habitable Bedingungen herrschen könnten”, betont MPIA-Direktor Thomas Henning.

“Seit der Inbetriebnahme hat CARMENES 17 bekannte Planeten neu analysiert und 59 neue Planeten in der Nähe unseres Sonnensystems entdeckt und bestätigt, womit es einen wichtigen Beitrag zur fortgesetzten Erfassung der nahen Exoplaneten leistet”, erklärt Ignasi Ribas, Forscher am Institut de Ciències de l’Espai in Barcelona und Direktor des Institut d’Estudis Espacials de Catalunya. Ein Dutzend der neuentdeckten Welten könnte theoretisch lebensfreundliche Bedingungen aufweisen. CARMENES hat fast die Hälfte aller nahen massearmen Sterne beobachtet. Darüber hinaus liefern die gewonnenen Spektren äußerst wertvolle Informationen über die Atmosphären der Sterne und ihrer Planeten, neben anderen wissenschaftlichen Fragestellungen.

In der jetzt vorgestellten Studie wurden die Daten im sichtbaren Bereich des Lichts veröffentlicht; das Team ist noch dabei, die Verarbeitung der Infrarotdaten zu verbessern. Auch diese sollen dann veröffentlicht werden, so dass der Astronomie bald ein zweiter großer Satz von Beobachtungen zur Verfügung steht.

Das CARMENES-Projekt wird im Rahmen von CARMENES Legacy-Plus fortgesetzt, das im Jahr 2021 begann und weitere Beobachtungen der gleichen Sterne durchführt. “Um Planeten in der Umgebung eines Sterns zu entdecken, müssen wir ihn mindestens 50 Mal beobachten. Obwohl der erste Datensatz bereits veröffentlicht wurde, damit die wissenschaftliche Gemeinschaft darauf zugreifen kann, sind die Beobachtungen noch nicht abgeschlossen”, erklärt Juan Carlos Morales vom Institut de Ciències de l’Espai. Die Beobachtungen im Rahmen dieser Projektverlängerung werden mindestens bis Ende 2023 andauern.

Das ist immer wieder beeindruckend was die Astrnomen finden, mit den besten Telskopen und Kameras mit Infarot-Spektrum. Das kann so weiter gehen und hoffentlich finden sie ein Planet wo man doch leben könnte.

Astroluxx

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert