Astronomie: Sich bewegende Wolken auf Saturnmond Titan beobachtet

Liebe Astronomen, hier ein Thema was das James Webb Teleskop beobachtet hat
Stand: 02.12.2022
Mit seinen Instrumenten kann das Weltraumteleskop James Webb durch die dichte Atmosphäre des Titan blicken. Gleich der erste Anlauf sorgte für Begeisterung.

(Bild: NASA, ESA, CSA, W. M. Keck Observatory, A. Pagan (STScI))
Das Weltraumteleskop James Webb hat jetzt auch eine erste beeindruckende Aufnahme des Saturnmonds Titan gemacht und die scheint direkt zwei riesige Wolken zu zeigen, die zwei Tage später vom Keck-Observatorium an anderen Positionen wiedergefunden wurden. Das und die zugehörigen Bilder hat die NASA jetzt öffentlich gemacht. Noch ist die Analyse weder überprüft noch in einem Fachmagazin veröffentlicht worden, aber die US-Weltraumagentur will offenbar die Begeisterung der Forschenden mit der Welt teilen. Aufgenommen wurden die Bilder Anfang November, weitere Beobachtungen sind für den Frühsommer des kommenden Jahres angesetzt.
Funktionierende Kooperation zwischen Observatorien
Wie die NASA zu der Publikation in Erinnerung ruft, ist Titan der einzige Mond im Sonnensystem mit einer dichten Atmosphäre. Außerdem ist er abgesehen von der Erde der einzige Himmelskörper, auf dem es Flüsse, Seen und Meere gibt. Die bestehen aber aus flüssigen Kohlenwasserstoffen wie Methan und Ethan. Sie bilden einen ähnlichen Kreislauf, wie das Wasser bei uns auf der Erde. Gleichzeitig blockiert die dichte Atmosphäre sichtbares Licht, weswegen Beobachtungen schwierig sind. Man habe Jahre auf die Infrarotinstrumente des neuen Weltraumteleskops gewartet, um da durchzudringen und das faszinierende Wettergeschehen beobachten zu können. Die ersten Ergebnisse hätten die beteiligten Forscher und Forscherinnen “absolut begeistert”.
Durch den Vergleich verschiedener Aufnahmen, die das Weltraumteleskop mit dem Instrument NIRCam gemacht hat, habe man schnell bestätigt, dass ein heller Fleck darauf eine Wolke sein muss. Dann habe man noch eine zweite entdeckt. Schnell sei man zu dem Schluss gekommen, dass man herausfinden sollte, ob sich die Wolken bewegen. Dazu habe man sich an die Verantwortlichen des Keck-Observatorium auf Hawaii gewandt und Beobachtungszeit beantragt.
Nur zwei Tage nach der Aufnahme des Weltraumteleskops habe man so die Folgeaufnahme machen können und darauf tatsächlich entdeckt, dass sich die beiden Wolken bewegt haben. Während die jetzt schon öffentlich gemacht wurden, werden Spektralanalysen noch analysiert. Ziel der Forschung sei es unter anderem, herauszufinden, warum Titan der einzige Mond mit einer dichten Atmosphäre ist.
Ergiebiges Instrument
Das Weltraumteleskop James Webb wird von den Weltraumagenturen NASA, ESA und CSA betrieben und wurde am 25. Dezember 2021 gestartet. Nachdem es sich in einer komplexen Prozedur selbst entfaltet hat, ist es einen Monat später am Lagrange-Punkt L2 angekommen. Hier blickt es abgewandt von Sonne, Erde und Mond ins All, sodass deren Wärmestrahlung das Infrarotteleskop nicht stört. Ein riesiger Schutzschirm blockt diese ab. Seitdem es Anfang Juli die wissenschaftliche Arbeit aufgenommen hat, fasziniert die Qualität der Daten nicht nur die Forschungsgemeinde.

Der Saturn-Mond Titan ist übersät mit Methanwolken. Dem James Webb Space Telescope (JWST) ist es nun gelungen, zwei dieser Wolken abzufotografieren, was laut einer Nasa-Erklärung Wissenschaftler:innen schwer begeistert.
Fantastisch
„Fantastisch! Ich liebe es, die Wolke und die offensichtlichen Albedo-Markierungen zu sehen“, sagte Heidi Hammel, eine Planetenwissenschaftlerin bei der Association of Universities for Research in Astronomy und Projektleiterin für die Sonnensystemarbeit von JWST, in einem Blog-Beitrag der Nasa. Das Bild gibt Einblicke in helle und dunkle Regionen der Titanoberfläche.
Das James-Webb-Teleskop sollte die Atmosphäre von Titan untersuchen, um unter anderem die Verteilung des Dunstes zu kartieren und neue Gase zu identifizieren. Die Wissenschaftler:innen waren von Beginn an begeistert von den Daten, die JWST ihnen schickte.
Titan: Noch nicht alle Beobachtungen ausgewertet
„Auf den ersten Blick ist es einfach außergewöhnlich“, schrieb Sebastien Rodriguez, Astronom an der Université Paris Cité. Das Forschungsteam identifizierte nicht nur eine, sondern sogar zwei Wolken, eine davon über Kraken Mare, dem größten Meer von Titan.
Die Wissenschaftler:innen haben noch nicht alle Beobachtungen ausgewertet. Sie haben die Wolken in Bildern identifiziert, die von der Nahinfrarotkamera von JWST aufgenommen wurden. Dabei handelt es sich um eine leistungsstarke Kamera, die ein Ziel in mehreren verschiedenen Lichtwellenlängen abbilden kann.
So meine Lieben, das war nur ein kleiner Beitrag über den Saturnmond. Die Forscher versuchen noch mehr aus diesem Saturnmond und die unerklärlichen Wolken heraus zu finden was dies sein kann. Ich bin gespannt und neugierig zu gleich was noch so spannendes kommt.
Die Nasa arbeitet außerdem an einer neuen Titanmission namens Dragonfly, bei der eine Drohne den Mond aus verschiedenen Blickwinkeln untersuchen soll.
